Die Wasserstoff-Illusion: Fehlende Technik, leere Versprechen und unerreichbare Ziele
Wasserstoff wird oft als Schlüssel zur Lösung der Energieprobleme angepriesen. Die Visionen sind ehrgeizig: In knapp zwei Jahrzehnten soll #deutschland #klimaneutral sein, und #wasserstoff soll dort zum Einsatz kommen, wo #elektrifizierung keine #alternative ist. Doch diese großen #pläne scheinen zunehmend eine Wasserstoff-Illusion zu sein, denn sie basieren mehr auf Hoffnungen als auf realistischen #prognosen. Die Realität zeigt eine Vielzahl von #problemen, die bisher kaum gelöst sind.
Grüner Wasserstoff ist überall und nirgends. Praktisch jede Branche hat ihn fest eingeplant: Er soll Dunkelflauten überbrücken, Häuser heizen, Prozesswärme liefern, Bahnen und Busse bewegen, Lastwagen und Autos antreiben, Stahlwerke und Düngerfabriken dekarbonisieren, #länder und Kontinente energetisch miteinander verflechten. So zumindest die Visionen.
Die #deutsche #bundesregierung strebt an, bis 2030 Elektrolyseure mit einer Leistung von 10 Gigawatt zu installieren, um Wasserstoff zu erzeugen. Doch bis heute sind lediglich Anlagen mit einer Leistung von 0,066 Gigawatt in Betrieb. Das sind nicht einmal ein Prozent des anvisierten Ziels. Angesichts dessen ist fraglich, wie realistisch es überhaupt ist, dieses Ziel zu erreichen.
Noch problematischer: Der Strom, der für die #elektrolyse benötigt wird, fehlt ebenfalls. Es gibt schlichtweg keine ausreichenden Mengen an grünem Strom, um die geplante Wasserstoffproduktion zu stützen. Die Abhängigkeit von externen Importen ist dabei kein Trost, sondern zeigt lediglich, wie weit entfernt Deutschland und die EU von einer eigenständigen Wasserstoffwirtschaft sind.
Zahlreiche Wasserstoffprojekte sind bereits in der Planungsphase gescheitert. Das H2-Westküste-Projekt in Schleswig-Holstein ist ein Beispiel für die Realität der Wasserstoffwirtschaft. Trotz einer Förderung von 36 Millionen Euro musste das Projekt aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit eingestellt werden. Dies zeigt, wie riskant die Investitionen in Wasserstoff derzeit sind. Die hohen Erwartungen der Politik stehen im krassen Gegensatz zur Realität der Projekte, die oft nicht rentabel sind.
Der Stand der Dinge sieht derzeit so aus: Elektrolyseure, die es nicht gibt, sollen mit überschüssigem Strom, den es nicht gibt, Wasserstoff in ein Netz einspeisen, das es nicht gibt, um damit #kraftwerke zu betreiben, die es nicht gibt. Alternativ soll der Wasserstoff über Schiffe und Häfen, die es nicht gibt, aus Lieferländern herbeigeschafft werden, die es – Sie ahnen es schon – ebenfalls nicht gibt.
Am Ende bleibt die Frage offen: Ist Wasserstoff tatsächlich der #hoffnungsträger, der die Energieprobleme Europas lösen kann? Oder ist die #technologie überbewertet? Bislang scheint es eher Letzteres zu sein. Die Herausforderungen übersteigen bei weitem das, was derzeit umsetzbar ist. Wasserstoff mag Teil der #lösung sein, doch als Allheilmittel taugt er nicht – zumindest nicht in der Realität, in der wir uns aktuell befinden.
https://t3n.de/news/wasserstof....f-in-der-energiewend