Das stille Sterben der deutschen Industrie:
In #deutschland zeichnet sich ein leises, aber bedeutendes #sterben der #industrie ab. 2023 hat ein massives Unternehmenssterben stattgefunden. Doch nur ein kleiner Teil dieser #schließungen resultiert aus #insolvenzen. Die meisten Firmen geben still und leise auf. Verantwortlich ist ein „toxischer Cocktail“ aus verschiedenen wirtschaftlichen #problemen. Dieser Schwund beeinträchtigt den Kern der Volkswirtschaft erheblich.
Laut der Untersuchung verschwanden 2023 rund 176.000 #unternehmen vom Markt. Nur elf Prozent dieser Schließungen erfolgten aufgrund von Insolvenzen. Der Großteil hat still und leise aufgegeben, und viele dieser Betriebe stammen aus der Industrie. Auffällig werden Schließungen vor allem in den Innenstädten, wenn der Herrenausstatter, der Lieblingsfriseur oder das italienische Restaurant schließt. „Verwaiste Ladenlokale und leere Schaufenster treffen die Menschen wirtschaftlich und emotional“, erläutert Patrick-Ludwig Hantzsch, Leiter Wirtschaftsforschung bei Creditreform.
Noch schwerwiegender sind jedoch die Schließungen von Baufirmen, Chemieunternehmen, Technologiedienstleistern, Maschinenbauern, Fahrzeugherstellern und Elektrotechnikbetrieben, deren Verschwinden kaum bemerkt wird. „Die Schließungen in der #industrie treffen den Kern unserer Volkswirtschaft“, so Hantzsch, der die Entwicklung als alarmierend beschreibt: „Die industrielle Basis schwindet.“ Gründe für Schließungen sind wirtschaftliche Schwierigkeiten, gescheiterte Unternehmensnachfolgen oder persönliche Gründe wie Tod, Alter oder Krankheit. Besonders wirtschaftliche Probleme treiben die aktuelle Entwicklung an. Der Bericht nennt hohe Energie- und Investitionskosten, unterbrochene Lieferketten, Personalmangel und politische Unsicherheiten als Ursachen.
„Für die Wirtschaft ist das ein #toxischer Cocktail“, betont Hantzsch. Besonders betroffen sind kleine und mittelgroße Betriebe. Während große Unternehmen in den Diskussionen um eine mögliche Deindustrialisierung im Vordergrund stehen, sterben viele #kleinere #betriebe und hochspezialisierte Unternehmungen leise, jedoch mit ebenso gravierenden Folgen.
Im verarbeitenden Gewerbe steigen die Schließungszahlen besonders stark. 11.000 Fälle bedeuten ein Plus von 8,7 Prozent und den höchsten Stand seit 2004. Besonders forschungsintensive Wirtschaftszweige sind betroffen. „Die Zahl der Schließungen in forschungsintensiven Wirtschaftszweigen steigt mit plus 12,3 Prozent deutlich stärker an als in weniger forschungsintensiven Bereichen“, heißt es in der #studie.
Positiver sieht es bei #händlern und konsumnahen Dienstleistern aus. Zwar verzeichnet diese #gruppe weiterhin die meisten Schließungen, aber die Zahlen sind rückläufig. Im Handel verschwanden 2023 rund 37.000 Unternehmen, bei konsumnahen Dienstleistern wie Gastgewerbe, Krankenhäuser, Arztpraxen, Friseure und Reinigungen waren es etwa 51.000 Betriebe. Beide Bereiche verzeichneten einen Rückgang von jeweils knapp einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das Sorgenkind ist die Industrie“, resümiert Hantzsch von Creditreform.
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