Bundesbank Chef will Renteneintrittsalter drastisch erhöhen

Rentner leben länger - müssen sie deshalb auch länger arbeiten? Wirtschaftskrise als Vorwand?

In einem bemerkenswerten Vorstoß hat Bundesbank-Präsident Joachim Nagel eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters gefordert. Als Begründung führt er die anhaltende Wirtschaftskrise und den zunehmenden Fachkräftemangel in Deutschland an. Diese Forderung dürfte bei vielen Bürgern auf wenig Gegenliebe stoßen.

Rentner leben länger - müssen sie deshalb auch länger arbeiten?
Nagel stützt seine Argumentation auf die gestiegene Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung. Während ein Rentner im Jahr 1974 nach Renteneintritt durchschnittlich noch zwölfeinhalb Jahre vor sich hatte, könne ein heutiger Ruheständler mit etwa 17,5 weiteren Lebensjahren rechnen. Der Bundesbank-Chef vertritt die These, dass ein Teil dieser zusätzlichen Lebenszeit durchaus für Erwerbsarbeit genutzt werden könnte.

Strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft:
Die aktuelle Wirtschaftskrise in Deutschland hat nach Einschätzung der Bundesbank multiple Ursachen:
- Drastisch gestiegene Energiepreise durch den Ukraine-Konflikt
- Immense Kosten für die ideologisch getriebene Energiewende
- Demografischer Wandel
- Zunehmende Abschottungstendenzen in der Weltwirtschaft

Kritische Betrachtung der Vorschläge:
Die Forderung nach einem höheren Renteneintrittsalter erscheint wie ein weiterer Versuch, die Folgen einer verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung auszutragen. Statt die wahren Ursachen der Wirtschaftskrise anzugehen - wie etwa die überbordende Bürokratie oder die kostspielige und überhastete Energiewende - sollen nun die Arbeitnehmer noch länger arbeiten.

"Mit besseren, erweiterten Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige könnte diesen Personen ermöglicht werden, mehr zu arbeiten, sofern sie dies wünschen", so Nagel in seiner Rede.
Weitere Maßnahmenvorschläge der Bundesbank

Neben der späteren Rente schlägt Nagel weitere Maßnahmen vor:
- Verstärkte Anwerbung ausländischer Fachkräfte
- Abbau von Bürokratie
- Beschleunigte Genehmigungsverfahren
- Mehr Planungssicherheit in der Energiepolitik
- Bessere Integration der europäischen Kapitalmärkte

Es bleibt abzuwarten, ob diese Vorschläge tatsächlich zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation beitragen können oder ob sie nur ein weiterer Versuch sind, die Symptome statt der Ursachen zu behandeln. Die deutschen Bürger dürften jedenfalls wenig begeistert sein von der Aussicht, noch länger arbeiten zu müssen.
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