Jetzt erschüttert eine Entdeckung die Szene: Anbieter von Balkonkraftwerken wie Laudeley Betriebstechnik aus Ritterhude haben mehr oder minder zufällig herausgefunden, dass offenbar Hundertausende Wechselrichter technisch unzureichend sind und in Sicherheitsfragen nicht das halten, was ihr #tüv-Zertifikat verspricht. Laut Holger Laudeley, der sich in seinen Youtube-Videos selbst "Erfinder und Namensgeber der Balkonkraftwerke" nennt, geht es vor allem um Modelle des chinesischen Anbieters Ningbo Deye Technology. Der hat ein wichtiges Sicherheits-Relais einfach weggelassen und bestreitet das auch nicht. "Der Wechselrichter ist so nicht mehr sicher", sagt Laudeley und wirft Deye "massiven Betrug" vor. Seine Firma prüfe eine Strafanzeige.
Plötzlich fehlte im Wechselrichter ein Teil
Der Ingenieur entdeckte die Lücke in der Platine, als die zuständige Bundesnetzagentur einen Wechselrichter Deye SUN300 anforderte, um ihn auf elektromagnetische Empfindlichkeit überprüfen zu lassen; offenbar gab es da Zweifel. Als Laudeley das Gerät selbst in Augenschein nahm, sah er, dass ein Steckplatz, wo ein sogenanntes "Trenn-Relais" sitzen sollte, leer war. Es hätte die Aufgabe, den Wechselrichter sicher abzuschalten, wenn es zu – weitgehend unwahrscheinlichen - Spezialkomplikationen kommt (Ein-Fehler-Sicherheit). Dieser Schutzschalter ist nach VDE-Norm AR-N 4105 für alle Wechselrichter vorgeschrieben. Und im Deye-Urmodell, dass der TÜV zertifiziert hatte, war er wohl auch ordnungsmäßig vorhanden.

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Balkonkraftwerke: Müssen Hunderttausende vom Netz? | STERN.de
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Viele Balkonkraftwerke sind offenbar technisch unsicher, weil Hersteller von Wechselrichtern heimlich ein wichtiges Sicherheitsmodul nicht eigebaut haben. Die Bundesnetzagentur will sie abklemmen.