Bundesbank: Bargeld in Gefahr

Bundesbank schlägt Alarm - Zugang wird massiv eingeschränkt.

Die Freiheit der Deutschen, über ihr Bargeld zu verfügen, steht zunehmend auf dem Prüfstand. In einem bemerkenswert deutlichen Warnruf macht die Bundesbank nun unmissverständlich klar: Die Bargeldversorgung in Deutschland ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Eine Entwicklung, die angesichts der fortschreitenden Digitalisierung unserer Gesellschaft durchaus besorgniserregend erscheint.

Die schleichende Bargeld-Demontage:
Die Zahlen sprechen eine erschreckend deutliche Sprache: Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Bankfilialen von ehemals 53.000 im Jahr 2002 auf magere 21.000 im Jahr 2023 mehr als halbiert. Ein dramatischer Rückgang, der die Grundversorgung der Bevölkerung mit Bargeld massiv erschwert. Besonders alarmierend: Der Anteil der Bürger, die den Zugang zu Bargeld als schwierig oder sehr schwierig empfinden, ist von sechs Prozent im Jahr 2021 auf mittlerweile 15 Prozent im Jahr 2023 regelrecht explodiert.

Die trügerische Alternative des Einzelhandels:
Während die Politik die Augen vor dieser Entwicklung verschließt, sollen Supermärkte und Einzelhändler die Lücke füllen. Doch die Bundesbank stellt klar: Das Bargeldangebot des Einzelhandels kann die Banken bestenfalls ergänzen, aber niemals ersetzen. Zudem knüpfen viele Händler die Bargeldauszahlung an Mindestbeträge beim Einkauf - eine versteckte Zwangsabgabe für den Zugang zum eigenen Geld.

Die wahren Dimensionen der Bargeld-Krise:
Besonders dramatisch: Rund 3,6 Millionen Deutsche müssen bereits heute ihre Gemeindegrenzen verlassen, um überhaupt an Bargeld zu kommen. Im Durchschnitt beträgt die Entfernung zum nächsten Geldautomaten oder Bankschalter 1,4 Kilometer - in ländlichen Regionen oft deutlich mehr. Hinzu kommen horrende Gebühren von bis zu 6 Euro pro Abhebung bei fremden Geldautomaten.

Bargeld als letztes Bollwerk der Freiheit:
Dabei ist die Bedeutung des Bargelds ungebrochen: Mit einem Anteil von 51 Prozent bei alltäglichen Zahlungen ist es nach wie vor das meistgenutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Gerade in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie, zeigt sich die besondere Bedeutung von Bargeld als krisensicheres Wertaufbewahrungsmittel.

Ein Weckruf an die Politik:
Die aktuelle Entwicklung muss als deutlicher Weckruf an die Politik verstanden werden. Die systematische Ausdünnung der Bargeldinfrastruktur gefährdet nicht nur die finanzielle Selbstbestimmung der Bürger, sondern auch die Stabilität unseres Finanzsystems. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung wirksame Maßnahmen ergreift, um den freien Zugang zu Bargeld als Grundrecht aller Bürger zu sichern.

Die Bundesbank setzt sich zwar für die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und digitalen Bezahlverfahren ein - doch ohne politische Unterstützung und klare gesetzliche Rahmenbedingungen droht diese Wahlfreiheit zur Makulatur zu werden. Es liegt nun an uns allen, diese bedenkliche Entwicklung nicht einfach hinzunehmen.
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